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Alwine Stiftung - in Würde altern Marktplatz 18 69469 Weinheim

Alwine

Wer war Alwine und warum stelle ich mein Engagement unter ihren Namen? Alwine Auguste Johanne Brand, geb. Burkamp ist meine Großmutter. Sie wurde 1894 in Pottenhausen bei Lage geboren und ist 1971 in Detmold verstorben.

Alwine

Wer war Alwine und warum stelle ich mein Engagement unter ihren Namen? Alwine Auguste Johanne Brand, geb. Burkamp ist meine Großmutter. Sie wurde 1894 in Pottenhausen bei Lage geboren und ist 1971 in Detmold verstorben.

Meine Oma wuchs auf einem Bauernhof in einem kleinen westfälischen Dorf auf. Nach dem Schulabschluss absolvierte Alwine eine Ausbildung als Sekretärin und arbeitete auf dem Rittergut Hovedissen. Dort lernte sie ihren späteren Mann Ernst Louis Alwin Brand in dessen elterlicher Schlachterei kennen.

Nach Krieg und Gefangenschaft heirateten meine Großeltern 1921 in Lage. Alwine wechselte ihren Beruf und lernte Fleischerei-Verkäuferin. Das Paar übernahm den elterlichen Betrieb und bekam zwei Kinder, meinen Onkel Karl Ernst und meine Mutter Ruth Alwine Auguste. Neben der vielen Arbeit in dem großen Ausbildungsbetrieb engagierte sich Alwine in Detmold für alte Menschen. Vor allem unterstützte sie die Detmolder Diakonissenschaft. Das Mutterhaus war 1939 geschlossen der „Bekennenden Kirche“ beigetreten.

Als sehr gläubige Christin half meine Großmutter selbst in dieser entsetzlichen Zeit, wo sie nur konnte. Nächstenliebe war für meine Oma das oberste Gebot. Auch ihren jüdischen Mitbürgern gegenüber. Dies brachte sie in Konflikt mit dem Rassenwahn der Nationalsozialisten. Ihr Einsatz ging soweit, dass sie nach dem dritten Vorladungstermin bei der SA nur knapp der Inhaftierung entkommen konnte. Erst an ihrer Beerdigung erfuhren wir, wie vielen Menschen die bescheidene Frau geholfen hatte. „Wäschekörbe“ voller Dankesbriefe waren Ausdruck ihres selbstlosen Wirkens. In ihrem letzten Willen verfügte sie, dass man auf Kränze zu ihrer Beerdigung verzichten und dafür bitte für das Altenheim der Diakonissen spenden möge. Alwine bat ebenfalls darum, über ihre Taten „kein großes Aufsehen zu machen“. Im Bewusstsein meiner Oma war Mitmenschlichkeit etwas Selbstverständliches.

Für mich ist meine Großmutter das Vorbild für mein Engagement. In ihrem Sinne möchte auch ich handeln und ihr Wirken in unserer Zeit fortführen. Es ist aus meiner Sicht ein Armutszeugnis für unsere wohlhabende Gesellschaft, dass alte Menschen in Not leben müssen. Es ist beschämend, dass in dieser „aufgeklärten“ Zeit Armut und Gewalt im Alter überhaupt existieren. Diesen Notstand möchte ich versuchen zu mildern und meine Aufmerksamkeit denen widmen, die keine Stimme haben.

Martina Schildhauer

„Ein Alltag ohne soziale Demütigung!
Das ist das Grundrecht aller; ausnahmslos.“ Regine Hildebrandt (1941 - 2001)

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